Die digitale Welt entwickelt sich rasant, und damit auch die Anforderungen an Barrierefreiheit. Im Jahr 2025 ist digitale Barrierefreiheit kein bloßes „Nice-to-have“ mehr, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen, die Apps und Software entwickeln. Sie sichert nicht nur die Teilhabe aller Menschen an digitalen Angeboten, sondern bietet Unternehmen zahlreiche wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteile.
Was bedeutet digitale Barrierefreiheit?
Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass Apps und Software so gestaltet werden, dass sie von allen Menschen unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten genutzt werden können. Dazu gehören:
Visuelle Barrieren: Anpassungen für Menschen mit Sehbehinderungen, z. B. durch Screenreader-kompatibles Design, kontrastreiche Farbschemata und skalierbare Schriftgrößen.
Hörbarrieren: Untertitel, Transkriptionen und visuelle Hinweise für Menschen mit Hörbehinderungen.
Kognitive Barrieren: Eine klare und einfache Navigation, verständliche Inhalte und reduzierte Komplexität.
Motorische Einschränkungen: Unterstützung von alternativen Eingabemethoden wie Sprachsteuerung oder angepasste Touch-Interaktionen.
Warum ist digitale Barrierefreiheit wichtig?
Rechtliche Verpflichtungen
Immer mehr Länder führen Gesetze und Vorschriften ein, die digitale Barrierefreiheit verbindlich vorschreiben. In der EU beispielsweise gilt die Richtlinie (EU) 2016/2102, die öffentliche Stellen dazu verpflichtet, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Für private Unternehmen wird dies zunehmend ebenfalls relevant, um Diskriminierung zu vermeiden und sich rechtlich abzusichern. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (kurz: BFSG), welches 15.06.2022 verabschiedet wurde, tritt im Juni 2025 in Kraft. Somit müssen viele Websites barrierefrei gestaltet werden.
Größere Zielgruppe
Weltweit leben über eine Milliarde Menschen mit Behinderungen – das entspricht etwa 15 % der Bevölkerung. Barrierefreie Apps und Software erschließen diese Zielgruppe und erweitern die Reichweite eines Unternehmens erheblich.
Bessere Nutzererfahrung
Barrierefreie Apps sind oft intuitiver und einfacher zu bedienen, was allen Nutzern zugutekommt, nicht nur Menschen mit Behinderungen. Eine klare Navigation, gut strukturierte Inhalte und anpassbare Funktionen verbessern die Benutzerfreundlichkeit für jeden.
Wettbewerbsvorteil
Unternehmen, die barrierefreie digitale Produkte anbieten, setzen sich positiv von der Konkurrenz ab. Sie demonstrieren soziale Verantwortung und stärken ihr Markenimage, was besonders bei Kunden und Partnern, die auf Inklusion Wert legen, gut ankommt.
SEO- und Performance-Vorteile
Barrierefreies Design geht oft Hand in Hand mit suchmaschinenoptimierter und effizienter Code-Struktur. Beispielsweise profitieren auch Suchmaschinen von klar gekennzeichneten Überschriften, alternativen Texten für Bilder und sauberem HTML, was die Sichtbarkeit und Performance von Websites und Apps erhöht.
Vorteile für Unternehmen
Steigerung der Kundenbindung
Barrierefreie Software zeigt, dass ein Unternehmen auf die Bedürfnisse seiner Nutzer eingeht, und fördert so die Kundenbindung. Nutzer, die eine positive Erfahrung machen, kehren eher zurück und empfehlen das Angebot weiter.
Innovatives Image
Digitale Barrierefreiheit signalisiert Innovationsgeist und Verantwortungsbewusstsein. Unternehmen, die auf Inklusion setzen, positionieren sich als Vorreiter in einer modernen, digitalen Wirtschaft.
Wettbewerb um Talente
Barrierefreiheit wirkt nicht nur nach außen, sondern auch nach innen. Unternehmen, die inklusiv arbeiten, schaffen ein attraktives Arbeitsumfeld für talentierte Fachkräfte mit Behinderungen, die oft wertvolle Perspektiven und Fähigkeiten mitbringen.
Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten
Die Missachtung gesetzlicher Anforderungen zur Barrierefreiheit kann teuer werden. Durch proaktive Maßnahmen schützen sich Unternehmen vor möglichen Klagen und Strafen.
Wie Unternehmen digitale Barrierefreiheit umsetzen können
Frühzeitige Integration: Barrierefreiheit sollte von Anfang an Teil des Entwicklungsprozesses sein, nicht erst nachträglich hinzugefügt werden.
Standards und Tools nutzen: Orientierung an internationalen Standards wie den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) und der Nutzung von Tools zur Barrierefreiheitsprüfung.
Feedback einholen: Direkte Einbindung von Menschen mit Behinderungen in den Testprozess zur Identifikation und Behebung von Barrieren.
Schulung des Teams: Sensibilisierung und Fortbildung von Designern, Entwicklern und Content-Managern in Sachen Barrierefreiheit.
Fazit
Digitale Barrierefreiheit ist 2025 nicht mehr optional, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil moderner App- und Softwareentwicklung. Sie sichert nicht nur die Teilhabe aller Menschen, sondern bietet Unternehmen klare wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteile. Indem Unternehmen barrierefreie digitale Lösungen anbieten, zeigen sie Verantwortungsbewusstsein, stärken ihre Marke und sichern sich langfristig Wettbewerbsvorteile. Die Investition in Barrierefreiheit ist nicht nur eine Investition in Menschen, sondern auch in die Zukunft der digitalen Wirtschaft. Folgt uns auf LinkedIn um weitere spannende Informationen zu erhalten.